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Interview mit Dr. med. Cyrus Sarem zu Endoprothetik an Hüfte und Knie


Dr. Cyrus Sarem ist der ärztliche Leiter des Berliner Gelenkzentrums und Facharzt für Orthopädie, Chirurgie und Unfallchirurgie. Mit mehr als hundert Operationen jährlich, zählt er zu den anerkannten Implantologen auf dem Gebiet der Hüft- und Knie-Endoprothetik und bildet andere Ärzte aus. Insgesamt hat Dr. Sarem 700 Hüft- und Knieprothesen eingesetzt. Das Gelenkzentrum erweitert das CHIMANOS Orthopädiezentrum um den wichtigen Faktor der Endoprothetik: wenn Gelenke konservativ nicht mehr zu retten sind.

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Herr Dr. Sarem, die Menschen, die Sie auf- suchen, wurden in der Regel bereits mit allen gelenkerhaltenden Methoden behandelt. Was ist Ihre Botschaft?

Dr. Sarem: Wenn wir eine irreversible Abnut- zung feststellen oder ein Gelenk nach einer Verletzung nicht wieder beschwerdefrei ver- heilt, raten wir zur Erneuerung. Mit der Hüft- und Knie-Endoprothetik lassen sich sehr gute Langzeitergebnisse erreichen. Daher rate ich dem Patienten heute nicht mehr zu warten, bis er nachts vor Schmerzen nicht mehr schlafen kann oder er das Gelenk immer weniger bewegen kann.

Sie haben sich auf die Endoprothetik von Knie- und Hüftgelenk spezialisiert. Beim Hüftgelenksersatz gehören Sie zu den ganz erfahrenen Operateuren des Oberflächen- ersatzes nach McMinn.

Dr. Sarem: Ich wende die Oberflächen- ersatzprothese an, wenn es möglich ist. Der große Vorteil liegt darin, dass nur die abgenutzten Gelenkanteile entfernt werden müssen, der Hüftkopf und der Schenkelhals bleiben erhalten. Dadurch wird die Biomechanik des Gelenkes nicht gestört, die Anatomie bleibt weitestgehend unverändert. Bei Patienten, für die diese Methode doch nicht in Frage kommt, gibt es andere moderne Implantate, die viele Vorteile der Oberflächenersatzprothese besitzt. Für den Patienten bedeutet die Operation eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.

Auch in der Endoprothetik am Kniegelenk fin- den immer mehr minimal-invasive Techniken Einzug in den OP-Saal. Wie gehen Sie vor?

Dr. Sarem: Eine Knieprothese ersetzt den verschlissenen Gelenkanteil des Knies durch eine künstliche Oberfläche. Sie besteht min- destens aus zwei verschiedenen Kom- ponenten: dem Oberschenkel- und dem Schienbeinanteil. Um zu vermeiden, dass diese beiden Gelenkflächen aufeinander reiben und somit Metallteile in das Gelenk eingelagert werden, wird zwischen beide Komponenten eine Kunststoffgleitfläche ein- gesetzt. Mir ist bei allen Eingriffen wichtig, dass am Ende der Operation das neue Gelenk so sitzt, wie ich es vor der OP geplant habe. Durch kleinere Instrumente kann ich auch am Knie inzwischen wesentlich weichteilschonender operieren.


 



Sie sind Spezialist für minimal-invasive Operationstechniken. Worin besteht der Vor- teil für den Patienten?

Dr. Sarem: Mit dieser Methode können wir sowohl am Knie als auch an der Hüfte gewebeschonend vorgehen. Durch einen kleinen Schnitt in der Haut arbeite ich mit Miniinstrumenten. Für unsere Patienten be- deutet dies: kleinerer Schnitt, weniger Schmerzen, schnellere Wundheilung, kürzer- er Krankenhausaufenthalt. Vor allem aber weniger Muskelabbau und mehr Beweglich- keit und dadurch schnellere Wiederherstel- lung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Wie sicher ist die Operationstechnik?

Dr. Sarem: Aufgrund der kleinen Zugänge haben die Chirurgen bei minimal-invasiven Operationen nur ein eingeschränktes Sicht- feld. Zur Sicherheit arbeite ich in schwierigen Fällen mit hochmodernen computergestütz- ten Orientierungshilfen sog. Navigations- systemen. Wir können an einer exakten 3-D-Abbildung des Gelenkes auf dem Monitor die Positionierung des Gelenkersat- zes bestimmen noch bevor eine Veränderung am Knochen vorgenommen wurde. Dadurch wird die OP-Zeit zwar etwas verlängert, bedeutet für den Patienten aber auch eine zusätzliche Sicherheit.

Die Operation selbst findet in der Havelklinik statt, einer Klinik, die für endoprothetische Eingriffe bestens ausgerüstet ist. Dort weiß ich meine Patienten auch nach der Operation in jeden Fall bestens versorgt.

Wo findet die Nachbehandlung statt?

Dr. Sarem: Zur Nachversorgung und Reha steht dem Patienten das Expertenteam von Chimanos weiter zur Verfügung. In unserem Team haben wir mit Dr. Hartmann einen besonderen Spezialisten für konservative und rehabilitative Medizin. Durch diese enge Ver- zahnung und den mehrfach täglichen Aus- tausch können wir dem Patienten auch nach der Operation eine optimale Begleitung an- bieten. Von der engen Zusammenarbeit aus- gewiesener Spezialisten profitiert der Patient.

Heute bedeutet ein derartiger operativer Eingriff keineswegs mehr das sportliche Aus für Patienten mit einer Hüftgelenks- erkrankung - egal welchen Alters.
 

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